Johannisbeeren entsaften: Welche Möglichkeiten gibt es?
Johannisbeersaft schmeckt einfach köstlich und ist zudem ausgesprochen gesund. Während roter Johannisbeersaft leicht säuerlich schmeckt, haben die schwarzen Beeren ein eher herbes Aroma. Beide Sorten sind reich an Vitamin C, Eisen und vielen weiteren Nährstoffen. Selbst gemachter Johannisbeersaft schmeckt natürlich noch besser als die industriell hergestellte Variante aus dem Supermarkt. Mit welchen Methoden dieser hergestellt werden kann, was es dabei zu beachten gibt und wie du den fertigen Saft haltbar machen kannst erklären wir im folgenden Artikel.
Wie entsafte ich Johannisbeeren?
Wer Johannisbeeren daheim entsaften möchte, kann auf verschiedene Techniken zurückgreifen. Bei der Wahl der passenden Methode kommt es primär darauf an, welche Geräte zur Verfügung stehen, welche Menge an Saft produziert wird und wie lange dieser haltbar sein soll.
Mit dem Entsafter
Mit einem elektrischen Entsafter geht die Herstellung von frischem Johannisbeersaft besonders leicht von der Hand. Moderne Geräte können für nahezu jede Obst- und Gemüsesorte verwendet werden und sind einfach zu handhaben. Johannisbeersaft kann jedoch auch mit einer einfachen Beerenpresse hergestellt werden, die günstiger in der Anschaffung ist und mit einer Gewindespindel manuell betrieben wird. Da Johannisbeeren sehr leicht zu pressen sind, verspricht dieses Gerät trotz manueller Bedienweise eine gute Ausbeute bei überschaubarem Kraftaufwand. Egal, für welchen Entsafter du dich entscheidest – achte vor dem Pressen darauf, die Beeren gründlich zu waschen. Das Entfernen der Stiele ist nicht notwendig.
Da die Johannisbeeren mit einem Entsafter kalt gepresst werden, enthält der Saft ausgesprochen viele Vitamine und Nährstoffe, ist jedoch nur begrenzt haltbar und sollte dementsprechend möglichst bald nach der Herstellung konsumiert werden.
Johannisbeeren mit dem elektirschen Entsafter entsaften
Materialliste
- Elektrischer Entsafter
- Sieb
- Trichter
- Flaschen zum Abfüllen
Schritt 1: Johannisbeeren waschen
Wasche die Johannisbeeren gründlich in einem Sieb und lasse sie abtropfen. Das Entfernen der Stiele ist nicht notwendig.
Schritt 2: Johannisbeeren in den Entsafter einfüllen
Nachdem waschen, werden die Johannisbeeren von oben in den Einfüllschacht des elektrischen Entsafters eingefüllt.
Schritt 3: Entsafter einschalten
Schalte den Entsafter ein und nutze den Stopfer, um die Früchte nach unten zu drücken. Der fertige Saft fließt aus dem Gerät in einen Auffangbehälter. Der Trester sammelt sich im Tresterbehälter.
Schritt 4: Johannisbeersaft abfüllen
Fülle den fertigen Saft im Auffangbehälter mit einem Trichter in zuvor sterilisierte Flaschen ab. Je nach Menge, kann der Saft auch direkt vom Gerät in die Flaschen abgefüllt werden.
Mit dem Dampfentsafter
Der Dampfentsafter ist besonders dann geeignet, wenn größere Mengen Johannisbeersaft auf einmal hergestellt werden sollen. Da der Saft mithilfe von Wasserdampf gewonnen wird und dabei erhitzt wird, ist Saft aus dem Dampfentsafter bei richtiger Lagerung mehrere Jahre lang haltbar – ein klarer Vorteil gegenüber kalt gepresstem Saft aus dem Entsafter. Durch das Erhitzen des Saftes gehen jedoch leider einige Nährstoffe und Vitamine verloren. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um eine äußerst beliebte Methode zur Herstellung von Johannisbeersaft. Doch wie funktioniert das eigentlich genau?
Zunächst wird in den unteren Teil des Dampfentsafters Wasser gefüllt, das später dazu dient, den Dampf zu erzeugen. Darüber wird der Auffangbehälter angebracht, der den Wasserdampf durch einen Trichter nach oben in den Fruchtkorb führt. In diesen werden die gewaschenen Johannisbeeren gelegt. Sobald das Wasser zu kochen beginnt und Wasserdampf erzeugt wird, gelangt dieser in den Fruchtkorb, wo er die Zellen der Früchte zersetzt und der Saft freigesetzt wird. Der Saft tropft nun nach und nach in den Auffangbehälter, an welchem ein Schlauch angebracht ist, über den der fertige Saft bequem in Gefäße deiner Wahl abgefüllt werden kann.
Ohne Entsafter
Wer kein passendes Gerät zur Herstellung von Johannisbeersaft besitzt, kann auf diese altbewährte Methode zurückgreifen: Die gewaschenen Johannisbeeren werden mit etwas Wasser in einen möglichst großen Topf gegeben. Das Wasser wird nun zum Kochen gebracht und die Johannisbeeren werden bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel so lange geköchelt, bis sie zu Mus zerfallen sind. Nachdem das Mus abgekühlt ist, wird es durch ein Mull- oder Geschirrtuch in einen Auffangbehälter gegossen, um den Saft von den festen Bestandteilen zu trennen.
Johannisbeeren ohne Entsafter entsaften
Materialliste
- Sieb
- Passiertuch
- Großer Topf mit Deckel
- Auffangbehälter
- Trichter
- Flaschen zum Abfüllen
Schritt 1: Johannisbeeren mit Wasser in einen Topf geben
Gib die gewaschenen Johannisbeeren mit etwas Wasser in einen möglichst großen Topf. Als Faustregel gilt, dass die Wassermenge etwa einem Fünftel der Menge an Johannisbeeren entsprechen sollte. Je nach gewünschtem Geschmack kannst du auch etwas Zucker hinzugeben.
Schritt 2: Johannisbeeren köcheln lassen
Bringe das Wasser zum Kochen und lasse die Johannisbeeren bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel so lange köcheln, bis sie zu Mus zerfallen sind. Falls nötig, kannst du den dabei entstehenden Schaum abschöpfen. Nimm den Topf anschließend vom Herd und lasse ihn abkühlen.
Schritt 3: Johannisbeermus sieben
Gieße die Johannisbeeren Masse durch ein Mull- oder Geschirrtuch in einen Auffangbehälter. Durch dieses Verfahren wird der Saft vom Mus getrennt.
Schritt 4: Johannisbeersaft abfüllen
Den vom Mus gefilterten Saft kann nun in zuvor sterilisierte Flaschen abgefüllt werden. Am einfachsten geht dies mit einem Trichter.
Tipp: Früchte nicht verletzen, Stiel erst nach dem Waschen mit einer Gabel entfernen
Achte bereits bei der Ernte der Johannisbeeren sowie beim späteren Abspülen unbedingt darauf, dass die Beeren nicht verletzt werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass Saft verloren geht. In der Regel ist es nicht notwendig, die Beeren zum Entsaften von den Rispen zu trennen. Sofern die Beeren jedoch von den Stielen befreit werden, sollte hierzu eine Gabel verwendet werden, um die Früchte vorsichtig von den Rispen abzustreifen.
Johannisbeersaft haltbar machen
Vor allem bei der Herstellung von größeren Mengen Saft kann es sinnvoll sein, diesen haltbar zu machen. Während Saft aus dem Dampfentsafter bereits erhitzt wurde und daher keimfrei ist, kann kalt gepresster Saft nachträglich erhitzt werden. Um dabei möglichst wenig Vitamine und Nährstoffe zu verlieren, sollte unbedingt ein Thermometer verwendet werden, um die Temperatur zwischen 78 und 80 Grad zu halten. Eine optimale Haltbarkeit des Safts kannst du gewährleisten, indem du ihn in sterilisierte Flaschen füllst. Um Flaschen zu sterilisieren, können diese entweder bei 120 Grad für etwa fünfzehn Minuten in den Backofen oder für dieselbe Zeit in einen hohen Topf mit kochendem Wasser gestellt werden. Wird der Saft im Anschluss noch heiß in die Flaschen gefüllt und mit einer Gummidichtung luftdicht verschlossen, entsteht durch die Abkühlung ein Vakuum und der Saft ist in der Regel für mehrere Jahre haltbar.
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