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Richtig hobeln: Hier fallen Späne

Hobeln zählt wie Bohren oder Sägen zu den Techniken der spanenden Holzverarbeitung und dient dem Ebnen und Glätten von Oberflächen. Für diese Arbeitsschritte kommt heutzutage nicht nur der Handhobel, sondern auch der moderne Elektrohobel zum Einsatz.


In diesem Artikel erwarten dich praktische Tipps, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Hobeln gerader Holzflächen und die Beantwortung der häufigsten Fragen zum Thema Hobeln, sodass du für alle Fälle gerüstet bist.


Du möchtest dein Hobelmesser richtig einstellen oder es ganz einfach schärfen, um besonders gute Ergebnisse zu erzielen? Dann schau dir auch unsere weiteren Artikel rund um das Thema Hobeln an!

Der Hobel: Eine Definition

Mithilfe eines Hobels werden Späne von der Oberfläche eines Werkstücks abgetragen. So lassen sich beispielsweise unterschiedliche Hölzer plan hobeln, Materialstärken reduzieren oder Oberflächen glätten. Grundsätzlich unterscheiden sich drei Varianten des Hobels: Holzhobel, Metallhobel und Elektrohobel.


Alle verfügen über folgende Grundelemente:

  • Hobelkörper: Die Hobelsohle führt Messer oder Hobeleisen, welches die Späne abträgt.
  • Hobeleisen oder Messer: Die Klinge schneidet Späne von dem Material ab und „zerspant“ dieses.
  • Spannvorrichtung: Sie fixiert das Hobeleisen.

Holz- und Metallhobel gehören zu den Handhobeln. Diese sind allerdings nicht nach dem zu bearbeitenden Werkstoff benannt, sondern unterscheiden sich im Aufbau des Hobelkörpers. Der Holzhobel besteht aus einem Holzaufbau, wohingegen der Körper des Metallhobels aus Werkzeugstahl gefertigt ist. Der Elektrohobel wird über einen Elektromotor mit Zahnriemen angetrieben und arbeitet ähnlich einer Fräse. Er verfügt über zwei oder mehr Messer, die Material zügig und genau abtragen. Alle drei Geräte eignen sich hervorragend zum Hobeln.

Info

Der Handhobel ist ein Werkzeug für komplexe, feine Holzarbeiten, wie beispielsweise den Möbelbau. Der Elektrohobel ist gut für grobe Arbeiten wie das Abhobeln von Planken und Dielen geeignet.

4 Tipps zum richtigen Hobeln

Mit einigen Tipps und Tricks lassen sich verschiedene Hölzer sowohl mit einem Handhobel als auch mit einem Elektrohobel problemlos bearbeiten.


Das Werkzeug überprüfen

Scharfe Hobelmesser oder Hobeleisen sind beim Hobeln das A und O, damit die Holzfaser nicht abgerissen, sondern präzise abgeschnitten wird. Daher sollte das Messer von der Fläche genommen werden, sobald Unebenheiten entstehen. Ist das Messer uneben, muss es nachgeschärft werden. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Kombistein mit einer Körnung von 1000 bis 6000.


Elektrohobel sind meist mit Wechselmessern ausgerüstet, die gewendet werden können, sobald sie stumpf geworden sind. Sie werden nicht nachgeschliffen, sondern bei fortgeschrittenem Verschleiß ersetzt.


Den Schnittwinkel passend zum Material wählen

Der Schnittwinkel bezeichnet den Winkel zwischen der Schneidefläche des Messers und der Holzoberfläche. Er wird beim Hobeln an unterschiedliche Hölzer angepasst:

HolzartWinkel
Nadelholz35°-45°
Laubholz40°-55°
Tropisches Holz50°-65°

Meist ist ein Standardwinkel von 45° eingestellt, der für viele Arbeiten in Haus und Garten ein gutes Ergebnis liefert.

Nicht zu viel Material abtragen

Um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten, sollte nicht zu viel Material auf einmal abgetragen werden. Das Hobelmesser kann hierzu auf einen geringen Abtrag von 1,5 mm eingestellt werden. Die Fläche wird in mehreren Durchgängen bearbeitet, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Hobeltiefen von 2,0 bis 3,0 mm sind dagegen beim Abschrägen von Kanten sinnvoll.


Den Hobel führen

Beim Hobeln arbeiten nicht nur Arme und Hände, sondern der ganze Körper. Ein fester Stand seitlich der Werkbank unterstützt die Kraftentwicklung. Bei jeder Bewegung wird der gesamte Körperschwung mitgenommen. Der Hobel sollte hierbei zu Beginn mit wenig Druck geführt werden. Erst am Ende der Bewegung wird der Druck verstärkt.

Anleitung: Gerade Holzfläche hobeln

Da der Hobel meist zur Holzbearbeitung genutzt wird, bietet sich eine Holzfläche hervorragend als Praxisbeispiel an. Mit den folgenden fünf Schritten erzielst du ein sauberes Ergebnis.

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Schritt 1: Den passenden Hobel auswählen

Ob ein Hand- oder ein Elektrohobel gewählt wird, hängt vom Vorhaben ab. Für feine Details empfiehlt sich ein kurzer Handhobel, für größere Flächen ein kraftsparendes Elektrowerkzeug.

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Schritt 2: Klinge prüfen

Die Klinge des Werkzeugs sollte stets scharf sein. Beim Handhobel kannst du sie selbst schärfen, beim Elektrohobel muss sie bei Bedarf gewendet oder ersetzt werden.

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Schritt 3: Schnittwinkel anpassen

Der Schnittwinkel sollte je nach Holz eingestellt werden. Beim Elektrohobel geschieht dies über einen Einstellknopf. Es gilt: Lieber mit einer kleineren Spandicke beginnen und in mehreren Durchgängen hobeln.

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Schritt 4: Den Hobel aufsetzen

Der Hobel wird locker auf das Werkstück aufgesetzt und mit leichtem Druck und Schub in Richtung der Maserung (der Faser) geführt. Wird zu viel Druck auf das hintere Ende des Hobels gegeben, entstehen unschöne Hobelschläge. Der Elektrohobel wird mit möglichst wenig Druck nach vorne bewegt.

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Schritt 5: Ergebnis prüfen

Das Ergebnis nach dem Hobeln sollte eine glatte, gleichmäßige Holzoberfläche sein. Mit einem Lineal oder einem Schreinerwinkel lässt sich dies prüfen: Das Messwerkzeug muss an jeder Stelle gleichmäßig anliegen. Befindet sich zwischen Messwerkzeug und Oberfläche ein Spalt, gilt es nachzuarbeiten.

Fragen & Antworten

Bei der Verwendung eines Handhobels ist die richtige Technik entscheidend. Die Arbeit kostet im Vergleich zum Elektrohobel zwar mehr Kraft und Zeit, jedoch profitiert das Oberflächenergebnis. Das Hobeln großer Flächen geht mit dem Elektrohobel deutlich schneller von der Hand, jedoch wird das Ergebnis in der Regel weniger fein. Darüber hinaus können bei falscher Bedienung feine Linien quer zur Hobelrichtung, sogenannte Hobelschläge, auf der Oberfläche entstehen.

Im Unterschied zu Schleifwerkzeugen zerspant ein Hobel die Holzoberfläche mit einem scharfen Hobeleisen Schicht für Schicht. Schleifmittel sind hingegen mit mineralischen Körnern versehen und tragen das Material durch Reibung ab. Der Unterschied zeigt sich vor allem, wenn Holz mit wässrigen Mitteln wie Beizen oder Lacken behandelt wird. Geschnittene Holzoberflächen glänzen, während geschliffene Oberflächen matt wirken. Sollen große Flächen möglichst schnell bearbeitet werden, bietet sich jedoch ein elektrisches Schleifwerkzeug an.

Im Idealfall wird stets mit der Faser gehobelt, um eine möglichst glatte, glänzende Oberfläche zu erhalten. Doch Holz ist ein natürliches Material und die Fasern können ungleichmäßig verlaufen – besonders bei Astholz. Es empfiehlt sich daher, zu Beginn der Arbeit einmal „Probe zu hobeln“, um die Faserrichtung ausfindig zu machen. Zerfasert das Holz, sollte die Hobelrichtung geändert werden. In schwierigen Fällen kann auch diagonal zur Faserrichtung gehobelt werden.

Ein Hobel kann für vielzählige Arbeiten verwendet werden. Beispiele sind:

  • Fasen: Abschrägen und abrunden von Kanten
  • Falzen: Abstufungen fräsen, z.B. als Verbindungstechnik beim Möbelbau
  • Kürzen: Anpassungen an Möbelstücken, Fenstern, Türen etc., um Funktionstüchtigkeit wiederherzustellen
  • Gängig machen: Verzogenes Holz einpassen, z.B. Schubladen

Unabhängig von der Art der jeweiligen Arbeit sollte darauf geachtet werden, dass das Hobelwerkzeug immer scharf ist, um Ausrisse effektiv zu vermeiden.

Fazit

Hobeln ist reine Übungssache: Je häufiger, desto besser werden die Ergebnisse. Im Vergleich benötigt der Umgang mit dem Handhobel mehr Übung als die Nutzung eines Elektrohobels, mit dem sich große Flächen kraftsparend und zügig bearbeiten lassen. Für viele Heimwerker ist es somit sinnvoll, sowohl einen kleinformatigen Handhobel als auch einen praktischen Elektrohobel im Werkzeugschrank zu haben.