Rauchmelder anbringen
Flammen und Rauch: Beides kann eine große Gefahr in den eigenen vier Wänden darstellen. Aus diesem Grund ist das Anbringen der Rauchmelder nicht nur gesetzliche Pflicht, es ist auch eine wichtige Sicherheitsvorkehrung in jeder Wohnung. Optimal funktionieren die Rauchwarnmelder jedoch erst, wenn sie mit der passenden Befestigungsmethode an den richtigen Positionen montiert wurden.
In diese Räume gehören Rauchmelder
Beim Brandschutz in Privatwohnungen und Privathäusern steht vor allem ein Aspekt im Vordergrund: Die Bewohner sollen gerade im Schlaf rechtzeitig gewarnt werden. Denn Kohlenmonoxid und andere bei Bränden entstehende Gase können unbemerkt eingeatmet werden und innerhalb von Sekunden zu Bewusstlosigkeit führen.
Aus diesem Grund sind Rauchwarnmelder in allen Bundesländern zumindest in Schlafräumen gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich zur Rauchmelderpflicht sind auch Meldegeräte in Fluchtwegen erforderlich. So wird sichergestellt, dass der Brand zum Zeitpunkt des Alarmsignals noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass die Flucht unmöglich wird.
Bundesland | Rauchmelder in welchen Räumen anbringen? | Melder in welchen Gebäudetypen anbringen? |
---|---|---|
BW, BY, HB, HH, HE, MV, NI, NW, RP, SL, ST, SH, TH | Aufenthaltsräume, „in denen bestimmungsgemäß Personen schlafen" | Neubauten, bauaufsichtsrelevante Umbauten |
Alle Rettungswege zu diesen Aufenthaltsräumen | Bestandsbauten | |
Berlin, Brandenburg | Alle Aufenthaltsräume (ausgenommen Küchen) | Neubauten, bauaufsichtsrelevante Umbauten |
Alle Rettungswege zu diesen Aufenthaltsräumen | Bestandsbauten | |
Sachsen | Aufenthaltsräume, „in denen bestimmungsgemäß Personen schlafen" | Neubauten |
Alle Rettungswege zu diesen Aufenthaltsräumen | bauaufsichtsrelevante Umbauten |
Wichtig: Die Rauchmelderpflicht fordert jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder in den genannten Räumen. Freiwillig können weitere Melder montiert werden, etwa im Hobbykeller oder Hauswirtschaftsraum.
Die ideale Rauchmelderposition
In Deutschland ist die Norm DIN 14676 eine praxiserprobte Richtlinie, wo genau Rauchwarnmelder in Räumen montiert werden sollen, um größtmögliche Verlässlichkeit sicherzustellen. Die Norm gibt folgende Maße vor:
- Räume von bis zu 60 m2 Fläche sollten über einen Feuermelder verfügen. Besonders sinnvoll ist eine Montage eines einzelnen Melders im Flur oder im Schlafzimmer.
- In größeren oder ungünstig geschnittenen Räumen müssen mehrere Rauchmelder angebracht werden. Auch hier sind Flur, Schlafzimmer und gegebenenfalls Kinderzimmer die empfohlenen Positionen.
- Bei Räumen von über 6 m Höhe sollten mehrere Rauchwarnmelder auf unterschiedlichen Höhenebenen montiert werden.
- Feuermelder sollten zentral im Raum an der Decke montiert werden, in einem Mindestabstand von 50 cm zu jeder Wand.
Im Übrigen sollte beim Anbringen der Rauchmelder darauf geachtet werden, dass diese immer horizontal anliegen. Zudem sollte der Rauch nicht durch Zugluft oder Elemente wie Deckenlampen daran gehindert werden, zum Rauchmelder zu gelangen.
Zusatzinformation
In Fluren ab 3 Meter Breite sollte beim Anbringen der Rauchmelder ein Mindestabstand zu den Flurenden (7,5 Meter) sowie zwischen den einzelnen Meldern (15 Meter) eingehalten werden.
Unterzüge, Teilwände und hohe Möbel
Befinden sich in einem Raum deckenhohe Möbel, Teilwände oder Unterzüge ab 20 cm Größe, kann dadurch die Bewegung des Rauchs behindert werden. Räume, die durch derartige bauliche Besonderheiten aufgeteilt werden, sollten deshalb immer über Rauchmelder in beiden Teilen des Raums verfügen.
Dachschrägen und anteilige Dachschrägen
Bei Dachschrägen sind Wärmepolster zu bedenken.
In einem Wohn- oder Schlafzimmer mit Dachschräge (mehr als 20°) können sich im oberen Bereich des Raums sogenannte Wärmepolster bilden, die den Rauch davon abhalten, bis ganz in die Dachspitze zu gelangen. Aus diesem Grund sollte man Feuermelder in einem Abstand von 0,5 bis 1 m zur Dachspitze anbringen.
Geht die Dachschräge in eine horizontale Decke über, gilt: Ist der horizontale Teil der Decke mehr als 1 m lang, sollte man den Rauchmelder mittig an der horizontalen Decke anbringen. Ist dies nicht der Fall, wird er an der Dachschräge montiert (Abstand von 0,5 bis 1 m zur horizontalen Decke).
Anbringen in L-förmigen Räumen
Komplizierte Grundrisse, beispielsweise eine L-Form, erfordern spezielle Positionen.
In Räumen und Fluren, deren Grundfläche nicht quadratisch ist, sollte man die Rauchmelder mittig auf den Gehrungslinien der Eckbereiche anbringen. Alternativ können die einzelnen Bereiche des Raums wie separate Räume behandelt werden. Letzteres ist vor allem dann nötig, wenn der Raum mehr als 3 m breit ist.
Diese Befestigungsmöglichkeiten sind sinnvoll
Beim Anbringen der Rauchmelder sollte darauf geachtet werden, dass sie auch bei großer Hitze und Erschütterungen nicht abfallen können. Aus diesem Grund ist das Anschrauben immer noch die verlässlichste Montageart. Praktisch sind Geräte mit Sockel und aufschraubbarem Melder: Der Melder lässt sich dadurch für den Batterietausch leichter abnehmen.
Feuermelder ohne Sockel können mittels Magnet-Klebestreifen angebracht werden. Dafür wird einfach ein Streifen an das Gerät und einer an die Decke geklebt. Die integrierten Magneten sorgen dafür, dass der Melder gut hält, aber jederzeit wieder abgenommen werden kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Feuermelder anbringen
Zur Montage der Rauchmelder in einer Steindecke werden folgende Werkzeuge und Materialien benötigt:
- Dübel
- Elektroschrauber
- Kreppband
- Leiter
- Markierungsstift
- Maßband
- Schlagbohrmaschine
- Schrauben
- Steinbohrer
Schritt 1: Position ausmessen
Vor dem Anbringen des Rauchmelders wird zunächst mit dem Maßband seine spätere Position ausgemessen. Dabei sollten die oben genannten Mindestabstände beachtet werden. Der Mittelpunkt, auf den der Rauchmelder später gesetzt wird, kann mit dem Markierstift markiert werden. Während der gesamten Arbeit hilft eine Leiter dabei, die Decke zu erreichen.
Schritt 2: Bohrlöcher markieren
Nun wird der Rauchwarnmelder oder dessen Sockel dort an die Decke gelegt, wo im ersten Schritt die Position des Geräts markiert wurde. Danach ist die Position der Bohrlöcher zu markieren. Dazu den Markierungsstift durch die Befestigungslöcher stecken und leicht bewegen.
Schritt 3: Löcher bohren und Dübel anbringen
Nun wird der Steinbohrer auf die Schlagbohrmaschine gesetzt und die angepeilte Bohrtiefe (entspricht der Länge der Dübel plus 5 Millimeter) mit Kreppband auf dem Bohrer markiert. Danach werden die markierten Bohrlöcher ausgebohrt und die Dübel hineingesetzt.
Schritt 4: Rauchmelder anschrauben
Im letzten Schritt wird der Rauchmelder oder dessen Sockel so über die Dübel gesetzt, dass die Dübelöffnungen und die Befestigungslöcher genau übereinanderliegen. Mit einem Elektroschrauber werden die Schrauben durch die Befestigungslöcher des Feuerwarnmelders eingedreht.
Tipp
Am besten alle Schrauben zunächst nur so weit eindrehen, bis sie von selbst halten. Erst danach werden sie einzeln festgezogen, um sich nicht durch die anfallenden Kräfte zu verziehen.
Zusammenfassung
Das Anbringen der Rauchmelder in der eigenen Wohnung ist eine vergleichsweise einfache Arbeit, solange die Regeln zur idealen Positionierung genau beachtet werden. Einmal installiert, alarmiert der Rauchmelder im Brandfall sofort. So ist das Anbringen von Feuermeldern nicht etwa lästige Pflicht, sondern ein sehr wichtiger und wenig aufwendiger Aspekt der Brandsicherheit im eigenen Heim.