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Bei alkoholfreiem Wein handelt es sich um Weine, denen nachträglich der durch die Gärung entstandene Alkohol entzogen wird. Sie stellen daher eine Alternative zu klassischen Weinen dar, wenn auf Alkohol verzichtet werden möchte.
Da Wein erst durch die Gärung entsteht, kann bei alkoholfreiem Wein nicht darauf verzichtet werden – sonst wäre der Wein lediglich ein einfacher Traubensaft. Stattdessen haben sich mehrere Verfahren etabliert, mit denen der durch die Gärung entstehende Alkohol aus dem Wein entfernt werden kann. Am häufigsten wird auf die Vakuumdestillation zurückgegriffen. Sie vereint Schnelligkeit und Geschmacksechtheit in sich und ist dadurch anderen Verfahren wie der Dünnschichtverdampfung oder der Umkehrosmose deutlich überlegen.
Bei der Vakuumdestillation wird der gleiche Ansatz gewählt, der häufig auch beim Kochen mit Wein eine Rolle spielt: Der Wein wird erhitzt und der Alkohol verdampft. Das funktioniert, da Alkohol einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser aufweist. Im Vakuum wird diese Temperatur sogar noch weiter gesenkt, sodass der Alkohol bereits bei etwa 27 °C verdampft. Die geringe Temperatur schont den Rest des Weines, sodass möglichst wenig Aromen zerstört werden und der Geschmack dem echten Wein recht nahekommt. Zusätzlich werden dem Alkohol im Anschluss noch Aromastoffe entzogen, die dem Wein wieder hinzugefügt werden, um ein möglichst rundes Geschmackserlebnis zu schaffen.
Es kann nicht garantiert werden, dass ein alkoholfreier Wein komplett ohne Alkohol ist. Gesetzlich erlaubt ist deshalb ein Grenzwert von 0,5 Vol.-% . Die meisten alkoholfreien Weine weisen einen Restalkoholgehalt zwischen 0,1 und 0,2 Vol.-% auf – normale Weine haben einen Alkoholgehalt zwischen 5 und 15 Vol.-% Wer wirklich gänzlich auf Alkohol verzichten muss oder möchte, sollte daher das Etikett des alkoholfreien Getränks genau studieren. Dort muss der enthaltene Alkoholgehalt exakt angegeben werden.
Alkohol fungiert im Wein als Aroma- und Geschmacksträger. Auch mit den schonendsten Verfahren lässt sich daher das Geschmackserlebnis des traditionellen Weins nicht eins zu eins abbilden. Wer sich aber von den geschmacklichen Erwartungen lösen und die alkoholfreie Variante als eigenständiges Getränk betrachten kann, wird durchaus seine Freude an dieser Variante haben. Neben dem Verzicht auf die Wirkungen des Alkohols weist alkoholfreier Wein noch einen weiteren Vorteil auf: Er hat wesentlich weniger Kalorien und kann daher auch im Rahmen einer Diät fast ohne Reue genossen werden.
Der Nachteil liegt in der etwas geringen Auswahl. Während alkoholfreie Biere bereits in Supermärkten, Restaurants und Bars zum normalen Sortiment gehören, sind alkoholfreie Weine auf der Karte bislang eher eine Seltenheit. Und da nicht alle Rebsorten gleichermaßen gut für die Herstellung geeignet sind, ist die generelle Bandbreite des alkoholfreien Weins kleiner als beim traditionellen Wein.
Ähnlich wie alkoholfreier Wein ist auch alkoholfreier Sekt eine Alternative, wenn auf Alkohol verzichtet werden möchte. Klassischer Schaumwein wird durch eine zweite Gärung sprudelig, bei der zusätzlicher Alkohol entsteht. Auf diese Gärung wird bei alkoholfreiem Sekt verzichtet, sodass dieser offiziell nur als „schäumendes Getränk aus alkoholfreiem Wein“ bezeichnet werden darf.
Sekt wird für gewöhnlich aus Wein hergestellt. Statt durch die zweite Gärung des Weins wird der alkoholfreie Sekt auf Basis eines bereits alkoholfreien Weins hergestellt. Der Wein wird von außen mit Gärungskohlensäure versetzt, damit der alkoholfreie Sekt das typische Perlen aufweist.
Wie auch beim Wein gilt für den alkoholfreien Sekt eine Höchstgrenze von 0,5 Vol.-%, die nicht überschritten werden darf. Auf dem Etikett ist der tatsächliche Alkoholgehalt angegeben, sodass es möglich ist, einen Sekt mit möglichst wenig Restalkohol zu finden.
Gemäß deutschem Recht dürfen Lebensmittel nur dann mit der Bezeichnung „ohne Alkohol“ versehen werden, wenn der Alkoholgehalt tatsächlich genau bei null liegt. Als „alkoholfrei“ gelten alle Lebensmittel, die den erwähnten Alkoholgehalt von 0,5 Vol.-% nicht überschreiten. Sogar manche Fruchtsäfte weisen durch die natürliche Gärung bereits einen höheren Alkoholgehalt auf, sodass alkoholfreie Weine und Sekte in dieser Hinsicht gut abschneiden und ohne schlechtes Gewissen genossen werden können.
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