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Die 13 Weinanbaugebiete Deutschlands

Deutsche Weinregionen: Unterschiede, Vielfalt und Qualität

Deutsche Weine sind auf der ganzen Welt sehr beliebt. Doch wo werden die verschiedenen Sorten überhaupt angebaut? Welchen Anteil nimmt Weißwein ein, welchen Rotwein? Und gibt es geografische Besonderheiten, die den dort angebauten Wein zu einem ganz speziellen machen?


Mit einem Resümee des Weinexperten Richard Bampfield.

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Alle deutschen Weinanbaugebiete auf einen Blick

Auf der Karte sehen Sie, wo die 13 Weinanbaugebiete in Deutschland liegen. Aufgrund der klimatischen Bedingungen wird der meiste Wein im Süden Deutschlands angebaut. Lediglich die beiden Anbaugebiete Sachsen und Saale-Unstrut im Osten bzw. in der Mitte bieten hier die Ausnahme.


Auf etwas mehr als 100.000 Hektar wird in Deutschland Wein angebaut. Und aus den dort gewachsenen Trauben entstehen jährlich etwa 9 Millionen Hektoliter Weiß- und Rotwein. Als eines der nördlichsten Weinanbauländer der Welt profitieren die Reben hier vom feuchtwarmen Klima des Golfstroms sowie dem trockenen Kontinentalklima des Ostens.

WeinanbaugebietGröße in Hektar (2017)
Rheinhessen 26.617
Pfalz 23.652
Baden 15.834
Württemberg 11.360
Mosel 8.770
Franken 6.139
Nahe 4.225
Rheingau 3.191
Saale-Unstrut 772
Ahr 561
Sachsen 497
Mittelrhein 469
Hessische Bergstraße 462

Die Größe der Weinanbaugebiete bezieht sich auf deren Ertragsrebfläche, sprich auf die Fläche, von der tatsächlich geerntet wird. Diese Fläche variiert von Jahr zu Jahr, da beispielsweise neu angelegte Rebflächen nicht mitgezählt werden.

Die 13 deutschen Weinanbaugebiete im Porträt

Jede Weinregion hat ihre eigene Besonderheit, ihre Kenner und Liebhaber. Gerade das Klima sowie die Böden unterscheiden sich von Region zu Region teilweise sehr. Und genau daraus entsteht eine Sortenvielfalt, welche die 13 Weinanbaugebiete Deutschlands so besonders macht.

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Ahr – das Paradies für Rotweine

In dem kleinen Gebiet rund um die Ahr werden fast nur Rotweine hergestellt – so viele wie in keiner anderen Weinregion Deutschlands. Das Klima dieser Region ist nicht unbedingt für Wein geeignet, aber durch mikroklimatische Aspekte ist der Weinanbau dennoch möglich: Die Ahr dient als Wärmespeicher, auf die Steillagen scheint die Sonne optimal und die kargen Schieferfelsen bieten eine gute Bodenqualität für Spitzenweine. Allen voran gedeiht hier der Spätburgunder prächtig.

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Baden – das längste deutsche Weinanbaugebiet

400 km lang streckt sich das badische Weingebiet von Tauberfranken bis zum Bodensee. Bei fast 2.000 Sonnenstunden im Jahr und einer Durchschnittstemperatur von 11° C fühlen sich hier vor allem Burgunder-Weine wohl. Aufgrund der klimatischen Bedingungen zählt Baden als einziges deutsches Weinanbaugebiet zur Weinbauzone B. Der Gutedel, ein leicht-spritziger Wein, ist eine Spezialität der südlichsten Weinbauregion Deutschlands.

Weine aus Baden

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Franken – einfach eigen und „fränkisch trocken“

Verglichen mit den Weinen der anderen Weinanbaugebiete Deutschlands sind die fränkischen Weine sehr eigen. Sie sind meist durchgegoren und haben nur noch wenig bis gar keinen Restzucker – daher werden sie als „fränkisch trocken“ bezeichnet. Über 80 % des hier hergestellten Weins ist Weißwein. Am meisten werden hier Müller-Thurgau und Silvaner angebaut. Ebenso typisch für die Region ist der Bocksbeutel: eine flache, bauchige Flasche mit kurzem Hals, in die höherwertige Frankenweine abgefüllt werden.

Weine aus Franken

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Hessische Bergstraße – frühe Sommer für gute Weine

Zwischen Darmstadt und Weinheim liegt das kleinste deutsche Weinanbaugebiet. Der Odenwald schützt die Reben vor kalten Witterungen und rauen Nord- sowie Ostwinden. Dadurch bewahrt er die Region vor starken Temperaturschwankungen, was ihm die Reben mit gutem Wachstum danken. Die frühen Sommer in dieser Region kommen den Trauben und den daraus entstehenden Weinen sehr zugute. Feine, fruchtige Weißweine von hier überzeugen gerade jüngere Weingenießer, während echte Weinkenner den seltenen und wertvollen Rotwein zu schätzen wissen.

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Mittelrhein – beste klimatische Bedingungen

In der Region Mittelrhein gibt es verhältnismäßig viele Sonnentage, die dem Weinbau sehr guttun. Auf die steilen Terrassen scheint die Sonne optimal, zudem speichern sowohl der Rhein als auch der Schieferboden die Wärme. Die steilen Hänge sind sehr aufwendig und kostenintensiv zu bewirtschaften. Doch mittelrheinische Winzer scheuen die harte Arbeit nicht und werden dafür mit von der Sonne verwöhnten Trauben belohnt.

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Mosel – größtes Anbaugebiet für Riesling

An der Mosel und ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer finden Sie das weltweit größte Steillagenweinanbaugebiet sowie das größte Anbaugebiet für Riesling. Die Schieferböden und Steilhänge sorgen für eine beachtliche Fülle der Weine, gepaart mit einer leicht schlanken Art und feiner Frucht. Gerade an der Saar gibt es durch das dort herrschende spezielle, kühlere Mikroklima sehr rassige Rieslinge. Der Bremmer Calmont – der steilste Weinberg der Welt – hat eine Hangneigung von etwa 65 Grad.

Wein von der Mosel

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Nahe – überzeugende Vielfalt

Zwischen dem Rheingau und Rheinhessen gelegen, bietet die Weinregion Nahe perfekte Bedingungen für die unterschiedlichsten Weine. Aufgrund früherer vulkanischer Aktivitäten gibt es hier die verschiedensten Böden für den Weinbau – etwa 180 Bodenvarianten. Und diese Vielfalt der Böden ist auch in den Weinen wiederzufinden. Zwar dominieren Weißweine wie der Riesling und Müller-Thurgau das Gebiet, doch auch Rotweine wie der Dornfelder oder Spätburgunder fühlen sich hier wohl.

Nahe Wein

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Pfalz – durchzogen von der deutschen Weinstraße

Zwischen dem Pfälzer Wald, der Rheinebene und dem Elsass sorgen reichlich Sonnenschein und unterschiedliche Böden für gute Weine. Entlang der deutschen Weinstraße wachsen sowohl Weiß- als auch Rotweine, die dominierenden Sorten sind Riesling, Müller-Thurgau und Dornfelder. Sie zeichnen sich durch viel Volumen und Körper aus und können aufgrund ihrer Herkunft als Pfalzweine bezeichnet werden. Etwa 3.600 Winzerbetriebe kümmern sich hier um das Wachstum der Reben und die Weinherstellung.

Wein aus der Pfalz

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Rheingau – feuchte Sommer und fruchtbarer Boden

Die klimatischen Bedingungen im Rheingau bieten ideale Voraussetzungen für den Weinbau. Durch die geologische Beschaffenheit des fruchtbaren Bodens und die Feuchtigkeit in den Sommermonaten können die Reben hervorragend wachsen. Hier wird zwar nicht viel, aber dafür hochwertig produziert. Die häufigste Rebsorte ist der Riesling, er wird auf etwa 80 % der Fläche angebaut. Doch auch beim Rotwein kann die Region glänzen: Bei Assmannshausen befindet sich die größte zusammenhängende Weinanbaufläche für Spätburgunder in Deutschland.

Rheingau Wein

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Rheinhessen – das größte Weinanbaugebiet Deutschlands

Das größte Weinanbaugebiet Deutschlands wartet mit einem reichen Spektrum interessanter Weine auf. Vom milden Klima, den verschiedenen Böden, sanften Hügellandschaften und steilen Hängen profitieren vor allem Weißweine. Hier finden Sie die weltweit größte Anbaufläche für Silvaner. Doch nicht nur die Größe dieses Gebiets fasziniert: Im rheinhessischen Nierstein befindet sich zudem die älteste Weinlage Deutschlands aus dem Jahr 742. Der Niersteiner Glöck ist urkundlich belegt.

Wein aus Rheinhessen

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Saale-Unstrut – das nördlichste deutsche Weinanbaugebiet

Das nördlichste Weinanbaugebiet im Saaletal ist geprägt durch Steilterrassen, romantische Weinbergshäuschen und jahrhundertealte Trockenmauern. Die dort wachsenden Reben profitieren vom trockenen Klima, das im Regenschatten des Harzes entsteht. Die trockenen Weißweine haben ein feingliedrig-fruchtiges Bukett und einen spritzigen Charakter – dadurch erinnern sie ein bisschen an die Frankenweine. Sie sind von besonderer Güte, da die Rebstöcke nach Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt umweltschonend kultiviert werden.

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Sachsen – besondere Note durch kalkarme Böden

Rund um Dresden wachsen die Reben an den Hängen des Elbtals und sind starken Klimaschwankungen ausgesetzt. Dies zeigt sich in guten Jahren in der Qualität: in Weinen mit einer besonderen Note, charaktervoll und trocken mit fruchtiger Säure Aus der östlichsten Weinregion Deutschlands kommt der Goldriesling, der sonst nirgends in Deutschland angebaut wird. Durch die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Weinstöcke des ehemals 6.000 Hektar großen Weinanbaugebiets vernichtet.

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Württemberg – zahllose Weinbauinseln

Odenwald, Schwarzwald und Schwäbische Alb schützen die zahllosen Weinbauinseln, aus denen die Region Württemberg besteht. In dem milden Klima wachsen vor allem rote Trauben, manche dieser Rebsorten, wie Trollinger, Schwarzriesling und Lemberger, sind kaum woanders anzutreffen. Die Rotweinlagen dieses Gebiets sind über dessen Grenzen hinaus berühmt: Den Steilhängen des Neckartals sowie den hitzigen Keuper- und Muschelkalkböden sei Dank. Die Besonderheit der Region: der Schillerwein (Rotling).

Wein aus Württemberg

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Fazit von Richard Bampfield

"In den meisten Weinbauländern ist es wärmer als in Deutschland. In den heißeren Ländern gibt es reifere Trauben mit einem höheren Zuckergehalt. Da ein höherer Zuckeranteil zu einem höheren Alkoholgehalt führt, beinhalten deutsche Weine weniger Alkohol.


Speziell deutsche Rotweine zeichnen sich durch ihren geringen Tanningehalt aus. Tannine sind Gerbstoffe, die in den Traubenschalen enthalten sind. Sie bestimmen die Farbgebung des Rotweins und verleihen ihm zudem eine bittere Note. Rotweine aus Deutschland haben insgesamt eine hellere Farbe, gelten als leichte Weine und lassen sich auch leicht gekühlt wunderbar genießen."

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