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Als Likör gelten in Deutschland Spirituosen, die mindestens einen Alkoholgehalt von 15 % sowie einen Zuckergehalt von 100 Gramm pro Liter aufweisen. Durch den Zucker unterscheidet der Likör sich vom Schnaps. Besonders süßer Likör, der mindestens 250 g Zucker pro Liter enthält, wird auch als Crème bezeichnet – bei der Crème de Cassis sind es sogar mindestens 400 g Zucker auf einen Liter Likör.
Da die Definition des Likörs nur über dessen Zusammensetzung bestimmt, jedoch nichts über die konkreten Zutaten sowie Inhaltsstoffe aussagt, gibt es den süßen Schnaps dementsprechend in zahlreichen Variationen.
Fruchtliköre werden mit den jeweiligen Früchten, Fruchtpasten oder -konzentraten aromatisiert. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt: So gut wie jede Obstsorte ist für die Likörherstellung geeignet. Beliebte Sorten sind zum Beispiel Kirsch-, Orangen- oder Himbeerlikör sowie Limoncino.
Neben dem Fruchtlikör sind Kräuterliköre wahre Klassiker. Pfefferminzlikör oder auf Kräutermischungen basierende Sorten wie der bekannte Jägermeister sind besonders beliebt. In früheren Zeiten wurden Kräuterliköre zu medizinischen Zwecken eingesetzt – die ersten Liköre auf Basis von Heilpflanzen wurden bereits um 13. Jahrhundert hergestellt. Bis heute werden gerade diesen Likörsorten noch positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt.
Die dritte große Gruppe der Liköre bilden die Sahneliköre. Diese sind besonders cremig und eröffnen die Welt zu einem weiteren, ganz anderen Geschmackerlebnis. Häufig wird mit Aromen wie Vanille, Kaffee oder Kakao gearbeitet. Liköre wie Kahlua oder Baileys sind dieser Sorte zuzuordnen. Und auch der nicht nur zu Ostern gern gekaufte Eierlikör gehört in diese Kategorie.
Obwohl alle Liköre den hohen Zuckergehalt gemeinsam haben, variiert der Geschmack von Likör zu Likör. Sorten, bei denen tatsächlich die Süße im Vordergrund steht, werden durch halbbittere und bittere Varianten ergänzt. Dabei handelt es sich für gewöhnlich um Kräuterliköre, die dementsprechend auch als Kräuter- oder Magenbitter bezeichnet werden. Wem ein klassischer Schnaps somit zu stark und zu scharf ist, aber mit der starken Süße eines Sahne- oder Fruchtlikör ebenfalls nicht zu begeistern ist, der kann auf einen Halbbitterlikör zurückgreifen und so einen Drink genießen, der den geschmacklichen Mittelweg gewählt hat.
Die älteste Herstellungsart von Likör, die auch für zu Hause besonders gut geeignet ist, ist die Mazeration. Dafür werden ganze Früchte, Gewürze oder Kräuter in hochprozentigen Alkohol gelegt. Im Laufe der Zeit wird dem Gemisch immer mehr Zucker beigefügt. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Aromen in den Alkohol übergehen und die nötige Süße entsteht. Nach mehreren Tagen oder Wochen kann das Gemisch dann abgepresst werden. Alternativ wird Likör vor allem im gewerblichen Bereich auf Basis von Fruchtsaft oder Fruchtwein hergestellt. Auch hier werden die geschmacksgebenden Elemente mit Alkohol und Zucker vermischt, um einen süßen Likör zu erhalten.
Günstige Liköre werden häufig zusätzlich mit Farb- und Aromastoffen oder Konservierungsstoffen versetzt. Ein Blick auf das Etikett hilft dabei, einen reinen Likör, der frei von diesen überflüssigen Zusatzstoffen ist, auszuwählen.
So vielfältig wie die Auswahl an Geschmäckern und Aromen sind auch die Einsatzbereiche des Likörs.
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