Ein sauberer Backofen ohne Schrubben? Mit Pyrolyse kein Problem!
Pizza mit geschmolzenem Käse, saftige Kuchen oder ein leckerer Braten: Im Ofen lässt sich eine Vielzahl an schmackhaften Gerichten zubereiten. Der Nachteil: Käse, Teig, Soßen und Fettspritzer setzen sich im Inneren des Backofens ab und brennen im schlimmsten Fall hartnäckig ein. Wer solche Verkrustungen per Hand beseitigen möchte, benötigt viel Zeit, Kraft und die passenden Reinigungsmittel. Für alle Putzmuffel gibt es glücklicherweise eine andere Lösung: Backöfen mit Pyrolyse-Funktion reinigen sich quasi von selbst. Das funktioniert nach einem einfachen, aber genialen Prinzip – ganz ohne Chemie.
Was ist ein Pyrolyse-Backofen?
Wer auf der Suche nach einem Backofen mit Selbstreinigungsfunktion ist, wird früher oder später auf den Begriff Pyrolyse stoßen. Neben Hydrolyse, der Reinigung mithilfe von Wasserdampf, und Katalyse, der Reinigungserleichterung durch eine spezielle Beschichtung, stellt Pyrolyse das effektivste Selbstreinigungsverfahren dar. Das Wort Pyrolyse leitet sich aus den griechischen Wörtern für Hitze beziehungsweise Feuer und Spaltung ab: Pyro und Lysis. Sie stehen für das Grundprinzip der Reinigung per Pyrolyse.
Wie funktioniert ein Backofen mit Pyrolyse?
Die zu Asche verbrannten Verschmutzungen können einfach entfernt werden.

Bei der Pyrolyse werden die Verschmutzungen im Inneren des Backofens so stark erhitzt, dass sie zu Asche zerfallen und sich anschließend einfach ausfegen lassen. Um diesen Effekt zu erzielen, wird der Backofen im Pyrolyse-Programm bei geschlossener Ofentür auf bis zu 500 °C aufgeheizt. Bei diesen Temperaturen werden Fette, Eingebranntes und Teigreste einfach verschwelt. Beim Starten des Reinigungsprogramms sollten alle losen Teile im Innenraum wie beispielsweise Backbleche oder Gitterrost entfernt werden, da diese meistens den extrem hohen Temperaturen nicht standhalten. Alternativ können Besitzer eines Pyrolyse-Backofens darauf achten, nur Zubehör zu kaufen, das für die Pyrolyse geeignet ist. Dann müssen auch eingebrannte Backbleche nicht mehr per Hand geschrubbt, sondern einfach mit der Hitze im Ofen gereinigt werden. Je nach gewähltem Programm und Grad der Verschmutzung dauert der Vorgang ein bis drei Stunden.
Vor- und Nachteile der Pyrolyse-Funktion
Ein Backofen mit Pyrolyse-Funktion zur Reinigung ist eine echte Arbeitserleichterung. Dennoch sollten vor dem Kauf eines entsprechenden Modells die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Vor allem die hohen Kosten des Pyrolyse-Backofens wirken häufig abschreckend: Neben dem im Vergleich zu einfachen Modellen höheren Anschaffungspreis müssen auch die Kosten für den Stromverbrauch berücksichtigt werden. Eine einzige Pyrolyse-Reinigung kann bis zu einem Euro an Strom kosten. Die Hersteller empfehlen eine Nutzung der Selbstreinigung zwischen drei und fünf Mal pro Jahr, bei der sich die Stromkosten kaum bemerkbar machen würden. Bei häufigerem Einsatz der Funktion sieht das allerdings schon anders aus.
Vorteile
- Einfache Reinigung ohne Schrubben
- Kein Zeitaufwand für die Reinigung
- Keine chemischen Reinigungsmittel nötig
- Effektive Reinigungsleistung auch bei Eingebranntem und Fettspritzern
Nachteile
- Hoher Stromverbrauch, höhere laufende Kosten
- Geruchsentwicklung durch das Verbrennen des Schmutzes
- Teurer in der Anschaffung
- Ausstattung der Öfen meistens schlichter (z. B. keine ausziehbaren Schienen)
Fazit
Für alle, die ihren Backofen intensiv und häufig nutzen, kann die Pyrolyse-Funktion sinnvoll sein. Die Mehrinvestition hinsichtlich des Kaufpreises und Stromverbrauchs kann gerade bei einem hohen Verschmutzungsgrad durch die Zeitersparnis gerechtfertigt werden. Wer beim Pizza- oder Kuchenbacken jedoch immer besonders sorgfältig ist und kaum Verschmutzungen im Backofen hinterlässt, kann auf die Selbstreinigungsfunktion verzichten. Hier erweisen sich Öfen mit Hydrolyse oder Katalyse oder das klassische Putzen mit dem Schwamm als die besseren Alternativen.
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