Backofen reinigen: Fett-weg-Tricks, die wirklich funktionieren
Pizza, Kuchen, Aufläufe und mehr: Der Backofen bietet die Möglichkeit, viele tolle Gerichte einfach zu Hause zuzubereiten. Der Nachteil dabei: Teigreste, Krümel, Käse, Soßen und Fett verlassen gerne Backblech oder Auflaufform und setzen sich im Ofen ab. Flecken und Schmutz im Backofen sollten jedoch regelmäßig entfernt werden, damit das Küchengerät weiterhin seine Funktion erfüllen kann und für Freude in der Küche sorgt. Den Backofen zu reinigen ist dabei nicht so aufwendig wie oftmals befürchtet. Mit den richtigen Tipps ist die Reinigung schnell und einfach erledigt. Dieser Ratgeber verrät, wie es geht.
Warum sollte der Backofen regelmäßig gereinigt werden?
Das regelmäßige Putzen des Backofens ist nicht gerade eine beliebte Aufgabe im Haushalt. Aber es gibt mehrere Gründe, die neben der reinen Ästhetik dafürsprechen, sich alle paar Wochen um das Innere des Ofens zu kümmern.
- Essensreste sind ein idealer Ort für Bakterien. Gerade wenn der Ofen längere Zeit nicht genutzt wird, können sich hier Keime, Schimmel und Co ungehindert ausbreiten.
- Hartnäckige Verschmutzungen und Eingebranntes lassen sich nur schwer entfernen – wer regelmäßig putzt, hat es leichter.
- Zurückgebliebene Essenreste und Fettspritzer können beim nächsten Einsatz des Backofens zu Rauchentwicklung führen. Das schadet nicht nur dem Aroma des Essens, sondern kann auch gesundheitsgefährdend sein.
- Angebranntes riecht unangenehm – so wird das Backen statt zur Freude zur Belastung.
Wie kann ich meinen Backofen am besten reinigen?
Der erste Schritt zur Backofenreinigung ist die Entfernung des groben Schmutzes. Krümel von Pizza oder Kuchen lassen sich einfach aus dem kalten Ofen ausfegen. Anschließend sollten alle beweglichen Teile entfernt werden. Gitterrost, Backblech sowie bei manchen Ofenmodellen auch die Halterungen an der Seite lassen sich einfach entnehmen und können separat im Spülbecken eingeweicht werden. Die Backofentür lässt sich meistens mit einem einfachen Fettlöser säubern. Zur Reinigung des Innenraums wird ein passendes Reinigungsmittel benötigt.
Backofen mit Selbstreinigungsfunktion
Viele moderne Backöfen verfügen über eine Selbstreinigungsfunktion. Meistens wird hierfür das Prinzip der Pyrolyse angewendet: Der Backofen wird auf bis zu 500 °C erhitzt. Bei diesen Temperaturen zerfallen Essensreste und Co zu Asche, die anschließend einfach ausgefegt werden kann. Mühsames Schrubben gehört dank dieser Selbstreinigungsfunktion der Vergangenheit an.
Welche Reinigungsmittel gibt es?
Essenreste und eingebranntes Fett können hartnäckig sein und sind oftmals nur mit viel Muskelkraft zu entfernen. Um die Reinigung des Backofeninnenraums etwas zu erleichtern, ist daher der Einsatz eines geeigneten Reinigers ratsam. Grob lassen sich zwei Arten von Reinigern unterscheiden: spezielle Backofenreiniger und Hausmittel.
Backofenreiniger
Backofenreiniger sind in jeder Drogerie erhältlich und werden meistens in Form eines Sprays oder Schaums angeboten. Diese Reiniger sind effektiv, enthalten aber eine Vielzahl an zum Teil aggressiven Chemikalien. Für die Reinigung wird der gesamte Innenraum mit dem Reiniger eingesprüht. Dabei darf das Backofenspray nicht auf den Umluftventilator gelangen. Um die Wirkung zu maximieren, kann der Schaum mit Frischhaltefolie abgedeckt werden. Nach einer Einwirkzeit von circa 30 Minuten können die Verkrustungen entfernt werden. Wichtig ist, dass nach der Reinigung gründlich mit einem feuchten Lappen nachgewischt wird. Die Rückstände des chemischen Backofenreinigers können sonst zu Rauchentwicklung führen.
Hausmittel
Wer nicht für jede Küchenanwendung einen Extrareiniger kaufen möchte und generell auf weniger Chemie im Haushalt setzt, für den kommen verschiedene Hausmittel zur Reinigung des Backofens in Frage. Mindestens eines dieser Hausmittel ist in jedem Haushalt vorhanden, sodass das Reinigen des Ofens ohne vorherigen Gang zur Drogerie auch spontan erledigt werden kann.
- Backpulver: Um den Backofen mit Backpulver zu reinigen, wird das Pulver mit Wasser zu einer Paste angerührt und ähnlich wie ein konventioneller Reiniger im Innenraum aufgetragen.
- Essig: Essig oder Essigessenz können ebenfalls bei der Backofenreinigung helfen. Die Säure wird mit Wasser gemischt, in eine Auflaufform gegeben und etwa 45 Minuten bei 150°C erhitzt. Alternativ kann ein Schaum aus gleichen Teilen Essig und Spülmittel produziert werden, der etwa 15 Minuten auf dem kalten Ofen einwirken muss.
- Natron: Natron und Wasser werden in einem 1:1-Verhältnis gemischt. Die etwas flüssige Mischung wird mit einem Pinsel oder Schwamm aufgetragen und nach circa 20 Minuten mit einem feuchten Tuch entfernt. Fett und Schmutz sollten sich einfach lösen.
- Rasierschaum: Unerwartet aber effektiv ist auch der Einsatz von Rasierschaum zur Backofenreinigung. Er kann ebenfalls Fett lösen, sollte aber nur in Ausnahmefällen zur Verwendung kommen – denn schließlich ist der Drogerieartikel nicht auf den Kontakt mit Lebensmitteln ausgelegt.
- Salz: Verkrustungen am Boden des Backofens lassen sich auch mit Salz entfernen. Dafür werden die Flecken mit handelsüblichem Salz bestrichen und der Ofen auf 50 °C erhitzt. Sobald das Salz braun wird, kann der Ofen abgeschaltet und nach dem Auskühlen einfach ausgefegt und feucht ausgewischt werden. Diese Methode funktioniert auch bei stark verschmutzten Backblechen.
- Soda: Ein Esslöffel Soda und ein Liter Wasser ergeben einen guten Ofenreiniger. In eine Sprühflasche gefüllt kann einfach der gesamte Innenraum damit eingesprüht werden. Nach 15 Minuten können Reiniger und Flecken mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.
- Zitrone: Beim Reinigen mit Zitrone wird auf Dampf gesetzt. Dafür wird der Saft einer Zitrone mit etwas Wasser in eine Auflaufform gegeben und bei 120°C erhitzt. Der Dampf und die Säure lösen die Verschmutzungen, die einfach mit einem feuchten Tuch weggewischt werden können. Gleichzeitig sorgt die Zitrone für einen angenehmen Geruch.
Reiniger vor dem Einsatz testen
Nicht jedes Reinigungsmittel ist für jeden Ofen geeignet. Bevor der gesamte Innenraum gesäubert wird, sollte daher der Reiniger an einer kleinen Stelle ausprobiert werden. Wenn die Beschichtung sich verändert oder sogar ablöst, muss auf ein anderes Putzmittel zurückgegriffen werden.
Anleitung: Backofen reinigen mit Backpulver
Eine der einfachsten, sichersten und schonendsten Möglichkeiten, den Backofen zu reinigen, ist die Anwendung von Backpulver. Dafür muss lediglich eine einfache Paste gemischt und aufgetragen werden.
Schritt 1: Paste anmischen
Mische ein Päckchen Backpulver mit etwa drei Esslöffeln Wasser in einer Schüssel zusammen. Die Paste sollte leicht klebrig und nicht zu flüssig sein. Während du mischst, kannst du den Ofen auf 50 °C aufheizen – das verstärkt den Reinigungseffekt.
Schritt 2: Auftragen und einwirken lassen
Stelle den Ofen wieder aus und trage nun die Paste an den eingebrannten Stellen auf. Das kannst du entweder mit der Hand machen (bei empfindlicher Haut bitte Handschuhe tragen) oder mit einem Lappen. Schließe die Ofentür und lasse die Paste eine Stunde einwirken. Bei besonders hartnäckigen Flecken kann die Mischung auch über Nacht arbeiten.
Schritt 3: Reinigen
Nach der Einwirkzeit entfernst du die Paste mit einem weichen Schwamm und Wasser. Schmutz und Fett sollten sich dabei automatisch mit vom Backofen lösen. Wische einmal trocken nach, um Kalkflecken zu vermeiden.
Wie oft muss ich meinen Backofen reinigen?
Spätestens, wenn sich beim Betrieb des Backofens Rauch bildet, ist eine Reinigung dringend angebracht. Wie oft der Ofen geputzt werden sollte, hängt natürlich von der Häufigkeit der Benutzung und dem individuellen Verschmutzungsgrad ab. Mindestens alle drei Monate sollte die Reinigung des Innenraums jedoch durchgeführt werden; die Gummidichtung an der Tür können öfter mit Lauge abgespült werden.
Wie lassen sich hartnäckige Verschmutzungen vermeiden?
Am besten ist es natürlich, hartnäckige, eingebrannte Verschmutzungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Hierfür gibt es einige Tipps, die das anstrengende Schrubben des Ofens auf ein Minimum reduzieren. Nutze beispielweise immer Backpapier oder eine wiederverwendbare Backmatte, um das Backblech sauber zu halten und zu vermeiden, dass Essensreste und Krümel in den Ofen fallen. Grober Schmutz und Fettflecken sollten möglichst sofort entfernt werden. So bekommen sie erst gar nicht die Chance, sich festzusetzen. Wer nach jeder Benutzung den Ofen schnell auswischt, erspart sich viel Arbeit.
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