Sägeblatt schärfen - So geht's
Ist ein altes Sägeblatt stumpf geworden, braucht es nicht durch ein neues ersetzt zu werden. Solange das Blatt nicht zu stark verschlissen ist, kann es durch Nachschleifen problemlos wieder scharf gemacht werden. Mit einer übersichtlichen Anleitung und etwas Übung gelingt dies in wenigen Arbeitsschritten und spart nicht nur bares Geld, sondern schont obendrein die Umwelt. Zunächst sollte man sich jedoch darüber klar sein, warum und wann das Nachschärfen sinnvoll ist und wann man doch zur Neuware greifen sollte.
Darum sollte man ein Sägeblatt schärfen
Reguläre Kreissägeblätter können bis zu 10-mal nachgeschliffen werden, ehe man ein neues benötigt. Heimwerker, die Sägeblätter selbstständig schleifen anstatt bei jeder Beschädigung ein neues zu kaufen, handeln nachhaltig und machen sich zudem unabhängig von teuren Ersatzteilen.
Ein aussagekräftiger Indikator für ein stumpfes Sägeblatt ist das Auftreten von Hitzespuren am Werkstück. Hieran wird deutlich, dass der Schnitt durch das Material zu lange dauert und dabei zu viel Hitze entsteht. Auch der benötigte Kraftaufwand wird in einem solchen Fall deutlich größer. Weitere Effekte, die bei verschlissenen Sägeblättern auftreten, sind eine höhere Lautstärke des Werkzeugs, stärkere Vibrationen, sowie unsaubere, angerissene Ecken und Kanten des Schnitts.
Mit diesen Werkzeugen werden Sägeblätter geschärft
Zum Schärfen von Kreissägeblättern gibt es spezielle Schleifgeräte. Diese sind in der Regel jedoch mit relativ hohen Anschaffungskosten verbunden und lohnen sich für den Hobby-Heimwerker in der Regel nicht. Alternativ können die alten Sägeblätter auch von Hand nachgeschliffen werden. Hierbei kommt man bereits mit ein paar wenigen Werkzeugen aus. Benötigt werden:
- ein Ringschlüssel
- zwei Schraubzwingen
- eine Flachfeile
- eine Schränkzange
- eine Dreikantfeile
Die manuelle Variante des Nachschleifens funktioniert allerdings nur mit Sägeblättern, deren Zähne nicht speziell gehärtet wurden. Denn Blätter, die mit Hartmetall versehen wurden, sind genauso hart wie die Feilen, die zur Bearbeitung benutzt werden und mit diesen nicht formbar. Für Sägeblätter mit Hartmetall-Spitzen muss ein spezielles Schärfgerät verwendet werden, das beispielsweise ein professioneller Schleifdienst hat.
Anleitung: Kreissägeblatt schärfen
Das Nachschleifen von Kreissägeblättern ist in nur wenigen Schritten möglich. Abhängig vom Zustand des Blattes kann man hierbei unter Umständen sogar einige Schritte auslassen.
Schritt 1: Demontage des Sägeblatts
Zunächst muss das Sägeblatt demontiert werden. Hierzu mit Hilfe des Ringschlüssels die Mutter mit einer Rechtsdrehung lösen und das Blatt sicher aus dem Körper der Maschine entfernen.
Schritt 2: Sägeblatt fixieren
Zur Bearbeitung wird das Sägeblatt an der Werkbank fixiert. Das geschieht mittels der beiden Schraubzwingen. Achte hierbei darauf, dass du das Blatt so tief einspannst, dass es später beim Schärfen möglichst wenig schwingt und keine störenden Vibrationen entstehen.
Schritt 3: Sägezähne abrichten
Vor dem Schärfen werden die Zähne des Sägeblatts abgerichtet. Dieser Schritt ist notwendig, da die ursprünglich gerade verlaufende Zahnreihe im Laufe der Zeit und durch häufigen Gebrauch uneben wird. Mit der Flachfeile werden die Zahnspitzen flach und auf dieselbe Höhe gefeilt. Das geschieht durch wiederholte, waagerechte Feilenstriche über die Zahnreihen.
Schritt 4: Zähne schränken
Damit die Säge später wieder einwandfrei arbeiten kann und nicht im Werkstück hängen bleibt, benötigt sie geschränkte, sprich wechselseitig auseinandergebogene Zähne. Das sorgt für einen Sägeschnitt, der breiter ist als das eigentliche Sägeblatt und verhindert ein Steckenbleiben im Material.
Hierfür verwendest du am besten eine Schränkzange. Diese hilft dabei, eine gleichmäßig nach links und rechts gerichtete Schränkung herzustellen und somit sicherzustellen, dass das Sägeblatt später ideal in beide Richtungen arbeitet. Vermeide hierbei, einen ursprünglich links geschränkten Zahn nach rechts zu biegen und umgekehrt, sonst kann es zu Zahnbrüchen kommen und das Sägeblatt wird unbrauchbar.
Schritt 5: Schärfen des Sägeblatts
Sind die Zahnreihen eben gefeilt und die Zähne geschränkt, kann es mit dem eigentlichen Schärfen losgehen. Hierzu verwendest du die Dreikantfeile. Mit drei bis vier Feilstrichen über jeden Zahn sollte eine gleichmäßig spitze Form erreicht werden, sodass sämtliche Zähne später identisch aussehen. Achte hierbei darauf, nicht auf Anhieb zu viel Material abzutragen, denn sonst müssen die anderen Zähne später wiederum angeglichen werden. Es empfiehlt sich, zunächst die linksgeschränkte Zahnreihe zu bearbeiten, das Blatt dann zu drehen und im Anschluss die rechtsgeschränkte Zahnreihe zu schärfen.
Schritt 6: Montage des Sägeblatts
Nach dem Schärfen kann das Sägeblatt wieder in die Kreissäge eingebaut werden. Achte hierbei auf den richtigen, festen Sitz, um Unwuchten und somit einen unruhigen Lauf des Blatts zu vermeiden. Mit dem Ringschlüssel werden die Muttern nach links drehend wieder festgezogen.
Fazit
In vielen Fällen lohnt sich das eigenständige, händische Schärfen von Sägeblättern, denn so spart man neben Geld auch Ressourcen. Gerade bei ungehärteten Sägewerkzeugen ist ein mehrmaliges Schärfen problemlos möglich. Mit wenigen Schritten und Handgriffen wird das verschlissene Sägeblatt wieder einsatzbereit gemacht und eine sichere und einwandfreie Funktionalität gewährleistet. Die Schleifarbeit beschleunigen kann ein Doppelschleifer mit den passenden Schleifscheiben.
Handelt es sich auf der anderen Seite um ein Sägeblatt mit gehärteten Spitzen, ist eine händische Nachbearbeitung nicht möglich. Aber auch hier ist es nicht nötig, gleich ein neues zu kaufen: Spezielle Schärfgeräte schaffen auch hier Abhilfe. Ein neues Sägeblatt wird letztendlich dann benötigt, wenn der Verschleiß des alten zu weit fortgeschritten ist oder es zu starke Beschädigungen aufweist.
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