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Rigips schleifen: Nach dem Spachteln wird geglättet

Zum Verändern der Raumaufteilung im Eigenheim zieht man typischerweise einfach neue Wände mit Rigips. Der Werkstoff ist leicht und einfach zu bearbeiten. Außerdem lassen sich Fugen, Kanten und Ecken toll selbst spachteln und schleifen. In diesem Ratgeber werden das nötige Grundwissen und weitere Einzelheiten erklärt.

Grundlegendes zur Arbeit mit Rigips

Die Bezeichnung Rigips hat sich vor allem im Heimwerkerbereich als Synonym für Gipskartonplatten durchgesetzt. Die Saint-Gobain Rigips GmbH ist hauptverantwortlich für die Popularität des Baustoffs im Trockenbau in ganz Europa, daher die synonyme Verwendung.

Grundsätzlich bestehen alle Gipsplatten aus zwei Bestandteilen: Einem Gipskern im Inneren und einem robusten Karton, der den Kern ummantelt. Da die Platten vergleichsweise einfach verbaut und verspachtelt werden können, ist der darauffolgende Schritt, das Schleifen, besonders wichtig.

Achtung

Beim Abschleifen sollte man darauf achten, nur die Spachtelmasse zu bearbeiten. Ansonsten könnte der Gipskarton in Mitleidenschaft gezogen werden.

Exkurs: Rigips verspachteln

Um Kanten, Fugen und Ecken zu spachteln braucht es eine Masse, die die Öffnungen verschließt. Unter die Bezeichnung Spachtelmasse fallen drei Oberkategorien:

  • Füllspachtel (Einsatz mit Fugendeckstreifen)
  • Fugenspachtel (Ohne Fugendeckstreifen an Gipsplattenkanten)
  • Feinspachtel (häufig "Finish", Oberschicht über Füll- und Fugenspachtel in mehreren Schichten)

Zusätzlich unterscheidet man nach der Bindungsart. Diese kann kunststoffgebunden, gipsgebunden oder zementgebunden sein. Erstere werden hauptsächlich für großflächige Verspachtelungen verwendet, letztere nur bei Zementbauplatten. Gipsgebundene Spachtelmasse ist die richtige Wahl für die Verfugung von Gipsplatten.

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Übersicht über Plattenkanten

Gipsplatten im Profil: HRAK ist eine der am häufigsten eingesetzten Kantenausführungen.

HRAK-Gipsplatten aufeinander gestapelt.

Nicht jede Gipsplatte hat die gleiche Kantenform. Gleich ist aber immer die Ummantelung mit Karton. In Deutschland werden zwei Kantenausführung am häufigsten verwendet: HRAK und SFK. Es gibt jedoch noch mehr. Hierfür stehen die Abkürzungen:

  • HRAK: halbrunde abgeflachte Längskante
  • SFK: Schnitt-Fase-Kante
  • HRK: halbrunde Längskante
  • AK: abgeflachte Längskante
  • SK: scharfkantig geschnitten
  • AFK: abgeflachte Fasekante

Die abgeflachten Ausführungen bieten mehr Platz für den Fugendeckstreifen, wodurch der Spachtelbuckel vermieden wird. Treffen gleiche Kantentypen aufeinander, kann bei Idealbedingungen auf Fugenband verzichtet werden.

Das passende Werkzeug macht das Schleifen leichter

Bei kleinen Projekten ist ein Handschleifer den Anforderungen problemlos gewachsen. Je mehr Fläche geschliffen wird, desto aufwendiger wird die Arbeit. Dann wird es Zeit zum Umstieg auf Elektrowerkzeug.

Mit dem Exzenterschleifer ist dank regelbarer Stufen Grob- und Feinschliff möglich, die runde Form kommt allerdings nicht in Ecken. Dabei hilft ein Schwingschleifer mit rechteckigem Schleifblatt weiter. Um vom Boden aus an hohen Wänden und Decken zu Arbeiten, empfiehlt sich der Einsatz einer Schleifgiraffe. Das erspart beim Schleifen das Herumklettern auf einer Leiter. Je nach Anwendung kann es auch praktisch sein, mehrere dieser Geräte zu besitzen. Soll beispielsweise die Holzverkleidung an der Decke abgeschliffen werden, werden die Flächen mit einer Schleifgiraffe und die Ecken mit einem Schwingschleifer bearbeitet.

Anleitung: Rigips spachteln und schleifen

Eine neue Wand aus Rigips ist eingezogen: Als nächstes steht das Schließen der Fugen, Kanten und Ecken an, damit gestrichen werden kann. An Werkzeug und Materialien wird benötigt:

Werkzeug

  • Trockenbauschleifer
  • Schleifpapier in versch. Körnungen
  • kleiner Spachtel
  • Glättkelle
  • Staubsauger

Material

  • Eimer
  • kaltes Wasser
  • Spachtelmasse
  • Fugenband

Schritt für Schritt

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Schritt 1: Spachtelmasse anrühren

Zunächst wird das genaue Mischverhältnis von Wasser und Spachtelmasse festgelegt – dieses wird vom Hersteller vorgegeben. Dann wird die vorher berechnete Menge an Wasser in einen Eimer gefüllt. Darauf kommt das Spachtelmassepulver. Nun einige Minuten ziehen lassen, bevor es mit dem kleinen Spachtel vermengt wird. Die Raumtemperatur spielt dabei ebenfalls eine Rolle: bei unter 10° C härtet die Masse zu schnell aus. Hat die Masse eine breiige Konsistenz erreicht, ist sie fertig.

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Schritt 2: Fugen mit Masse füllen

Als nächstes wird die Spachtelmasse mit der Glättkelle in die Fugen gefüllt. Zuerst die Querfugen, dann die senkrechten. Zu jeder Fuge wird erst quer gespachtelt, dann in Fugenrichtung abgezogen. Ist eine Fuge gefüllt, wird das Fugenband aufgelegt, leicht eingedrückt, mit einer dünnen Schicht Spachtelmasse bedeckt und glattgezogen.

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Schritt 3: Fugen im Rigips schleifen

Die Trockenzeit von Spachtelmasse variiert je nach Hersteller und verwendeter Menge. Sobald die Masse ausgetrocknet ist, kann geschliffen werden. Der Trockenbauschleifer wird hierfür in gleichmäßigen Bewegungen über die ausgefüllten Stellen geführt, bis die gewünschte Glätte und eine homogene, ebene Oberfläche erreicht wird.

Kanten und Ecken spachteln und schleifen

Bei Kanten lohnt sich das Anbringen eines zusätzlichen Kantenschutzes. In Ecken wird auf Fugenband verzichtet, wenn Bauelemente aufeinandertreffen, da sonst feine Risse entstehen können. Ansonsten verlaufen die Arbeitsschritte zum Spachteln und Schleifen genau wie vorher.

Tipps zum Rigips schleifen

  • Sauberkeit: Vor dem Spachteln und während des Schleifens sollte mit dem Staubsauger für eine möglichst staubfreie Oberfläche gesorgt werden.
  • Sicherheit: Selbst wenn der Staubsauger im Einsatz ist, kann beim Schleifen von Rigips feiner Staub eingeatmet werden. Ein Mundschutz ist daher zu empfehlen.
  • Schleifpapier: Eine feine Körnung zwischen P100 und P180 genügt hier.