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Lust auf was Leckeres aus dem Ofen? Praktische Tipps zum Einkochen

Einkochen oder Einwecken ist eine traditionsreiche Methode, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Ob die unerwartet große Ernte aus dem eigenen Garten oder das Supermarktangebot, bei dem einfach zugeschlagen werden musste: Eingemachte Lebensmittel sind tolle Vorräte, haben eine Haltbarkeit von mehreren Monaten und vermeiden, dass Produkte weggeworfen werden. Ganz besonders praktisch ist dabei das Einkochen im Ofen.

Gründe für das Einkochen im Backofen

Einkochen im Backofen klingt vielleicht zunächst ungewöhnlich, hat aber einen großen Vorteil im Vergleich zu anderen Einweckmethoden: Auf dem Backblech können mehr Gläser untergebracht werden als in einem gewöhnlichen Topf – es kann also mehr Ware auf einmal eingekocht werden. Das ist gerade dann wichtig, wenn viele verschiedene oder große Mengen an Einlage vorhanden sind.

So funktioniert Einwecken

Das Prinzip des Einweckens nutzt die physikalischen Phänomene des Überdrucks und des Vakuums für sich. Beim Erhitzen des Einweckguts in den fest verschlossenen Gläsern entsteht zunächst ein Überdruck, da sich warme Luft und Wasserdampf im Glas ausdehnen. Sobald die Gläser abkühlen, ziehen sich Luft und Dampf wieder zusammen. Es entsteht ein Vakuum, das den Deckel quasi „ansaugt“ und somit das Glas luftdicht verschließt. Durch das vorherige Sterilisieren der Gläser ist die Keimfreiheit gewährleistet – das eingekochte Gut ist dann nahezu endlos haltbar.

Anleitung: Einkochen im Backofen

Vor dem Einwecken sollten alle benötigten Utensilien bereitliegen, damit das Einkochvergnügen reibungslos und ohne Stress ablaufen kann.

Einkaufs- und Materialliste

  • Einmachgläser mit Deckel
  • Geschirrtuch
  • Einfülltrichter
  • Backblech oder Fettpfanne
  • Einmachgut
  • Eventuell Zucker
  • Flüssigkeit (Wasser, Essig, Brühe, Saft oder Wein)
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Schritt 1: Gläser sterilisieren

Als Erstes müssen die Einweckgläser sterilisiert werden. Dazu kannst du die Gläser kurz in heißem Wasser abkochen oder mit kochendem Wasser ausspülen. Anschließend musst du die Gläser ordentlich abtrocknen. Alternativ kannst du die Schraubgläser auch für 10 Minuten bei 180 °C im Backofen erhitzen. Deckel und Gummiringe kochst du für 5 Minuten in Essigwasser und legst sie ebenfalls zum Trocknen aus.

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Schritt 2: Einlage vorbereiten

Während die Gläser kochen oder im Ofen sind und abkühlen, kannst du die Einlage vorbereiten. Je nachdem, für welche Art von Einweckgut du dich entscheidest, musst du die Früchte und das Gemüse waschen, entkernen oder entsteinen und schneiden. Kleine Stücke sind dabei besser als große Brocken: Je dichter die Stücke im Glas später aneinanderliegen, desto besser lassen sie sich einkochen.

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Schritt 3: Gläser befüllen

Sind die Gläser abgekühlt und trocken und die Einlage vorbereitet, können die Gläser befüllt werden. Die Ränder müssen dabei unbedingt sauber bleiben. Hier kann ein Einfülltrichter helfen. Die Einlage wird dann mit der passenden Flüssigkeit aufgegossen. Nach dem Einfüllen sollten ungefähr 2 cm Luft bis zum Rand übrigbleiben. Setze den Deckel so schnell wie möglich auf und drehe beziehungsweise clippe ihn fest.

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Schritt 4: Gläser in den Ofen stellen

Nun beginnt das eigentliche Einkochen. Stelle die verschlossenen Gläser in die Fettpfannen und fülle sie 2 bis 3 cm hoch mit kaltem Wasser. Schiebe das Blech mit den Gläsern in den Ofen und stelle die Temperatur ein. Mit 175 °C Ober- und Unterhitze machst du eigentlich nie etwas falsch. Sobald das Wasserbad zu kochen beginnt, schaltest du den Ofen wieder aus und lässt die Gläser für weitere 30 Minuten stehen.

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Schritt 5: Abkühlen und lagern

Hole die Gläser anschließend aus dem Ofen und lasse sie abkühlen. Überprüfe, ob die Gläser wirklich dicht sind: Löse die Klammern bei Gläsern mit Klappverschluss und hebe sie am Deckel an. Beim erfolgreichen Einwecken sollte der Deckel fest sitzen bleiben. Bei Einmachgläsern mit Schraubdeckeln aus Metall erkennst du das Vakuum daran, dass der Deckel leicht nach innen gezogen ist. Sitzt alles fest, kannst du die Gläser beschriften und an einem kühlen Ort ohne direktes Sonnenlicht lagern.

Was kann ich im Backofen einmachen?

Der Kreativität sind beim Einkochen im Backofen keine Grenzen gesetzt. Theoretisch kann alles eingeweckt werden, was gut schmeckt und lange haltbar gemacht werden soll. Besonders beliebt sind jedoch einige Obst- und Gemüsesorten.

Obst

Beim Einwecken von Obst gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder können ganze Früchte eingemacht werden oder Fruchtstücke, die dann zu Kompott oder Mus werden. Das Obst sollte auf jeden Fall reif und frei von „matschigen“ Stellen sein, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Als Flüssigkeit kommen Zuckerwasser, Wein oder Fruchtsaft zum Einsatz. Je nach Geschmack können auch Zitronensaft oder Gewürze wie Zimt eingesetzt werden. Besonders beliebt zum Einwecken sind unter anderem:

Gemüse

Auch jedes Gemüse kann gut eingeweckt werden. Wer möchte, kann das Gemüse vorab blanchieren, generell kann aber jede Sorte auch roh eingekocht werden. Brühe, pures Wasser und ein Schuss Essig sowie Gewürze werden bei Gemüse zum Auffüllen genutzt. Zum Einwecken besonders gut geeignet sind unter anderem:

ObstGemüseSonstiges
Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen, Pfirsiche, PflaumenBohnen, Gurken, Kohl, Kürbis, Möhren, Tomaten, ZucchiniBrühe, Fleisch, Kuchen, Marmelade, Säfte, Schmalz, Soßen, Wurst

Alternativen zum Einwecken im Backofen

Zum Einkochen im Backofen gibt es zahlreiche Alternativen. Traditionell wird oft im Topf auf dem Herd eingekocht. Auch im Dampfgarer und Schnellkochtopf lassen sich die Einmachgläser schnell und einfach erhitzen. Wer weniger Geduld hat, kann auf Twist-Off-Gläser zurückgreifen: Hier wird die Einlage nicht kalt, sondern heiß eingefüllt, die Gläser werden verschlossen und wenige Minuten auf den Kopf gestellt. Anschließend werden die Gläser wieder umgedreht und dürfen abkühlen. Für wahre Einkoch-Fans kommt vielleicht auch ein spezieller Einkochautomat infrage.