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Kaltschaummatratzen sind eine weit verbreitete Alternative zu den klassischen Federkernmatratzen. Im Gegensatz zu diesen verfügen Kaltschaummatratzen über keinerlei Stahlfedern, sondern bestehen aus aufgeschäumtem Polyurethan.
Eine Kaltschaummatratze hat mehrere Vorteile:
Im Vergleich zu Komfortschaum, der aus einer anderen Polyurethan-Rezeptur hergestellt wird und unter Hitze aushärten muss, wird Kaltschaum bereits bei normaler Raumtemperatur fest und verdankt dieser Tatsache seinen Namen. Durch dieses Herstellungsverfahren weist Kaltschaum eine feinporigere Struktur auf, die sich fester anfühlt und damit eine bessere Unterstützung des Körpers ermöglichen – der Schläfer kann nicht so tief einsinken.
Der Kern der Matratze besteht aus Kaltschaum.
Kaltschaummatratzen gibt es in verschiedenen Varianten: Manche Modelle bestehen komplett aus Kaltschaum und werden lediglich durch den passenden Bezug ergänzt. Andere Matratzen hingegen verfügen über eine oder zwei zusätzliche Auflagen. So werden beispielsweise gern ein Kaltschaumkern und Gelschaumtopper miteinander kombiniert. Auch die Kombination von Kaltschaum und Viscoschaum als Auflage ist beliebt. Bei Matratzen mit je einer Auflage auf der Ober- und Unterseite und bei Modellen komplett ohne Topper kann die Matratze regelmäßig gewendet werden, was die Lebensdauer erhöht. Der Matratzenschutzbezug rundet den Matratzenaufbau ab. Ob eine Kaltschaummatratze für das eigene Bett infrage kommt und welches Modell das richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Kaltschaummatratzen sind wahre Multitalente. Bauchschläfer, Rückenschläfer und Seitenschläfer können hier gleichermaßen einen erholsamen Schlaf finden, wenn sie eine mittelfeste bis feste Matratze bevorzugen. Auch unruhige Schläfer, die sich nachts viel bewegen und oft die Schlafposition wechseln, können mit einer Kaltschaummatratze glücklich werden. Außerdem speichern Kaltschaummatratzen Wärme. Wer schnell und viel im Schlaf schwitzt, sollte daher eher auf einen anderen Matratzentyp zurückgreifen.
Beim Kauf einer Kaltschaummatratze sind einige Aspekte zu berücksichtigen. Auch wenn diese Matratzenart zu einer der beliebtesten in Deutschland gehört und tendenziell für die meisten Schlaftypen infrage kommt, können die Details den Unterschied zwischen normalem und erholsamem Schlaf machen.
Kaltschaummatratzen sind in allen Standardgrößen erhältlich. Singles greifen auf Matratzen in 80x200 cm, 90x200 cm oder komfortableren 140x200 cm zurück, während für ein Doppelbett meistens Matratzen in den Größen 160x200 cm, 180x200 cm oder 200x200 cm zum Einsatz kommen. Und auch Kinder und Babys können ohne Bedenken auf einer Kaltschaummatratze schlafen gelegt werden. Hier reichen die Maße meistens bis 70x140 cm.
Der Matratzenkern ist das Herzstück jeder Matratze. Bei der Kaltschaummatratze werden zwei Typen unterschieden: Am häufigsten wird der Kaltschaum als Kern gewählt und wahlweise mit einer zusätzlichen Materialschicht bedeckt. Seltener gibt es auch Matratzen, die den Kaltschaum als Auflage nutzen und über einen anderen Kern (beispielsweise Federkern) verfügen. Beim Kaltschaumkern entscheiden die verschiedenen Einschnitte, Löcher und Fräsungen im Material maßgeblich über das Liegegefühl. Tiefe Schnitte und starke Profile machen die Matratze weicher. Besonders Seitenschläfer profitieren zum Beispiel von dieser Technik, wenn die Matratze im Bereich der Schulterzone besonders gut nachgibt. Gerade Oberflächen und kleine Schnitte sorgen für mehr Stabilität, die vor allem im Bereich der Lendenwirbel nötig ist. Durch die verschiedenen Schnitttechniken und -tiefen wird auch die Aufteilung in die verschiedenen Liegezonen vorgenommen.
Das Raumgewicht gibt an, wie viele Kilo Polyurethan für einen Kubikmeter Kaltschaum aufgeschäumt wurden. Je größer das Raumgewicht, desto höher die Qualität der Kaltschaummatratze. Beim Kauf sollte auf ein Raumgewicht von mindestens 40 kg/m3 geachtet werden.
Welcher Härtegrad der richtige ist, bestimmen die individuellen Vorlieben – liege ich lieber etwas weicher oder härter? – und das Körpergewicht. Kaltschaummatratzen gibt es in den klassischen Härtegraden, sodass für jeden Geschmack und jeden Körper das passende Modell zu finden ist. Mitbestimmend für den Härtegrad ist die sogenannte Stauchhärte, die angibt, wie viel Kraft aufgewendet werden muss, um den Schaumkern auf ein bestimmtes Maß zusammenzudrücken.
Im Vergleich zu beispielsweise Federkernmatratzen sind Kaltschaummatratzen etwas weniger atmungsaktiv. Umso wichtiger ist ein Matratzenbezug, der diese Funktion übernimmt. Atmungsaktive und feuchtigkeitsableitende Bezüge beispielsweise aus Baumwolle verbessern das Schlafklima und lassen sich leicht in der Maschine waschen. Dafür sollten sie abnehmbar und im Idealfall mit einem Reißverschluss versehen sein. Matratzenauflagen können den Schlafkomfort noch weiter optimieren.
Die meisten Matratzen verfügen heutzutage über verschiedene Liegezonen, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Körperteile sowie auf die S-Form der Wirbelsäule abgestimmt sind und so das gesunde und bequeme Liegen ermöglichen. Drei bis neun Zonen sind hier möglich, als Standard haben sich allerdings inzwischen 7-Zonen-Kaltschaummatratzen durchgesetzt.
Kaltschaummatratzen lassen sich problemlos mit so gut wie allen Arten von Lattenrosten kombinieren. Auch bewegliche Lattenroste mit höhenverstellbarem Kopf- oder Fußteil schaden dem elastischen Material nicht. Der Leistenabstand sollte jedoch nicht mehr als 5 cm betragen, damit die Matratze ausreichend gestützt wird und der Liegekomfort vollumfänglich gewährleistet ist.
Eine hochwertige Kaltschaummatratze hält bis zu zehn Jahre. Modelle von geringerer Qualität hängen schon nach kurzer Zeit durch. Hier sollte daher Wert auf gute Qualität und ein hohes Raumgewicht gelegt werden, um Gesundheit und Geldbeutel langfristig zu schonen.
Regelmäßiges Wenden alle vier bis acht Wochen vermeidet die zu schnelle Abnutzung der Matratze. Auch wenn Kaltschaum ein geringes Gewicht aufweist, kann gerade bei großen Matratzen eine zweite Person beim Umdrehen hilfreich sein. Bei erhöhter Gefahr von Feuchtigkeit, beispielsweise bei Kleinkindern, sollte zudem ein wasserdichtes Bettlaken oder ein entsprechender Topper gewählt werden, da der Kaltschaum die Feuchtigkeit schnell aufsaugt und dann nur noch sehr schwierig zu reinigen ist.