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Ein Gartenhaus kann verschiedene Aufgaben übernehmen. Vor dem Kauf sollte deshalb überlegt werden, wofür das Gartenhaus genutzt wird.
Die gewünschte Funktion des Gartenhauses bestimmt unter anderem dessen Größe. Doch auch weitere Faktoren sollten beim Kauf eines Gartenhauses berücksichtigt werden, damit Aufbau und Nutzung ein voller Erfolg werden.
Größe, Ausführung, Material, Wandstärke und mehr: Bei der Wahl des richtigen Gartenhauses gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Die wichtigsten Entscheidungskriterien im Überblick:
Die verfügbare Fläche im Garten gibt den Rahmen für die mögliche Größe des Gartenhauses vor. Innerhalb dieser Vorgaben kann geplant werden. Dabei gilt: Ein größeres Haus ist mit größeren Kosten und größerem Aufwand verbunden.
Je nach Bundesland kann es hinsichtlich der Größe eines Gartenhauses Beschränkungen geben. Die örtlichen Behörden geben Auskunft über die erlaubten Maße und ob beispielsweise eine Baugenehmigung nötig ist. Mehr Infos zum Thema Baugenehmigung findest du im Abschnitt „Fragen und Antworten“.
Wie auch bei einem Wohnhaus muss die Nutzfläche des Gartenhauses nicht auf den Innenraum beschränkt sein. Wer möchte, kann sein Gartenhaus durch eine Veranda oder einen überdachten Vorplatz ergänzen. Auch ein nachträglicher Anbau ist denkbar, wenn beispielsweise der Platz im Gartenhaus nicht mehr ausreicht oder zusätzlicher Stauraum für große Geräte wie ein Rasenmäher geschaffen werden muss.
Sind die gewünschte Größe und Ausführung definiert, geht es an die Auswahl des Materials. Das am häufigsten gewählte Material für Gartenhäuser ist Holz: Es fügt sich gut in die natürliche Umgebung ein, sorgt für ein gutes Raumklima und ist bei richtiger Pflege langlebig. Besonders gut geeignet sind Nadelhölzer wie Fichte, Lärche und Kiefer.
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile
Generell gilt: Mit einer hochwertigen Imprägnierung oder Lasur wird das Gartenhaus aus Holz strapazierfähiger und langlebiger. Anstrich und Imprägnierung müssen regelmäßig wiederholt werden.
Der ideale Standort für ein Gartenhaus aus Holz ist in der Sonne. Hier kann es nach einem Regenschauer am schnellsten trocknen, sodass Schimmel und Moos keine Chance haben. Steht das Gartenhaus in der nordöstlichen Ecke des Gartens, ist es von morgens bis abends der Sonne ausgesetzt.
Wem der Pflegeaufwand für ein Holzhaus zu groß ist, kann auf ein Gartenhaus aus Kunststoff oder Metall zurückgreifen. Metallhäuser sind meistens aus Aluminium oder Stahlblech hergestellt und witterungsbeständig. Kunststoff eignet sich vor allem für kleinere Gartenhäuser und Geräteschuppen. Nachteil von Metall und Kunststoff: Die Verarbeitung ist zumeist nicht so komfortabel und die kühle Optik fügt sich nicht in jeden Garten ein.
Die meisten Gartenhäuser sind mit einem Pultdach, einem Satteldach oder einem Flachdach ausgestattet. Das Satteldach ist das klassische Giebeldach mit zwei Schrägen, die sich im Scheitelpunkt berühren, während das Pultdach nur aus einer geneigten Fläche besteht. Werden zwei Satteldächer auf unterschiedlicher Höhe kombiniert, spricht man von einem Stufendach. Das Flachdach weist eine maximale Neigung von 10 Prozent auf, damit Regenwasser abfließen kann.
Wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Dach für sein Gartenhaus ist, kann auf andere Dachformen zurückgreifen. Für fünfeckige Gartenhäuser kommt ein Zeltdach infrage, ein Pagodendach sorgt für asiatisches Flair, während ein Tonnendach eher urig wirkt.
Während die Dachform vor allem eine Geschmacksfrage ist, entscheidet die Dacheindeckung darüber, ob das Gartenhaus auch wirklich dicht ist und der Witterung standhält. Bei der Dacheindeckung gibt es verschiedene Optionen. Die drei beliebtesten sind Dachpappe, Bitumenschindeln und Dachpfannen.
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile
Weitere Materialien für die Dacheindeckung sind:
Die Wandstärke ist ein nicht zu unterschätzendes Auswahlkriterium beim Kauf eines Gartenhauses. Es gilt die Faustregel: Je größer das Gartenhaus, desto höher die Wandstärke. Für ein kleines Gerätehaus und Möbellager ist eine Wandstärke von 10 bis 20 mm ausreichend. Ein Gartenhaus, in dem man sich zum Erholen, Spielen oder Arbeiten aufhält, sollte eine Wandstärke zwischen 20 und 40 mm aufweisen. Und ein Gartenhaus als Gästehaus braucht mindestens 40 mm dicke Wände, damit es stabil genug und für Übernachtungen auch bei niedrigeren Temperaturen geeignet ist.
Das Gartenhaus selbst und das gewählte Dach bringen bereits einiges an Gewicht auf die Waage – kommt dann noch zentimeterhoher Schnee dazu, kann das die Stabilität der Konstruktion gefährden. Denn je nach Art des Schnees, Neigung des Dachs und nach der Dachfläche kann der Schnee schnell mehrere Dutzend Kilo mehr Belastung bedeuten. Die sogenannte Schneelast sollte deshalb bei der Wahl des Gartenhauses berücksichtigt werden. Je nachdem, in welcher Schneelastzone sich das Gartenhaus befindet, steigt die zu erwartende Schneelast. Wird die angegebene Belastungsgrenze des Gebäudes erreicht, muss der Schnee vom Dach geräumt werden, um die Statik des Gartenhauses nicht zu gefährden.
Welche und wie viele Fenster und Türen in das Gartenhaus eingebaut werden, ist in erster Linie eine Geschmacksfrage. Große doppelflügelige Türen haben den Vorteil, dass sie das Gartenhaus nach außen öffnen und dass so ein fließender Übergang zwischen innen und dem Garten entsteht. Außerdem sind die großen Türen praktisch, wenn Möbel in das Haus hinein- oder herausgetragen werden. Wer viel Zeit im Gartenhaus verbringt, freut sich über das Tageslicht und die Frischluft, die einflügelige und zweiflügelige Fenster bringen. Bei Sattel- und Stufendächern können Fenster in den Giebeln für zusätzliches Licht sorgen.
Die Regelungen für den Bau eines Gartenhauses sind bundeslandspezifisch. Die örtlichen Bauämter geben Auskunft darüber, ob für das geplante Gartenhaus eine Baugenehmigung erforderlich ist oder nicht.
Auch wenn der Mietvertrag die Nutzung des Gartens erlaubt: Der Bau eines Gartenhauses braucht üblicherweise die Zustimmung des Vermieters. Vor allem die Regelung, was beim Auszug mit dem Gartenhaus geschieht, sollte in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten werden.
Damit das Gartenhaus sicher steht und nicht im Laufe der Zeit absinkt, braucht es ein massives Fundament. Eine Bodenplatte aus Beton, ein Streifenfundament oder ein Punktfundament sind die beste Wahl. Wird das Fundament eigenhändig angelegt, ist darauf zu achten, dass besonders exakt gearbeitet werden muss, um ein sicheres und tragfähiges Ergebnis zu erhalten.
Während ein Gartenhaus sowohl Stauraum als auch Wohnkomfort bieten kann, ist ein Geräteschuppen lediglich als Lagerraum zu nutzen. Bei der Wahl eines Geräteschuppens müssen deshalb ein Faktor wie gutes Raumklima nicht beachtet werden.